Berliner Ballade

Gert Fröbe gibt als „Otto Normalverbraucher“ in Robert A. Stemmles „Trümmerfilm“ sein hervorragendes Filmdebüt. Die Geschichte des Films wird aus der Perspektive des Jahres 2048 als Rückblick auf die Nachkriegszeit erzählt. Im Zentrum steht das Schicksal eines deutschen Durchschnittsbürgers, der aus dem Krieg zurückkehrt und im zerstörten Berlin eine neue Existenz aufbauen will. Otto Normalverbraucher findet seine Wohnung teils zerstört, teils von ungebetenen Gästen in Besitz genommen. Er lernt einen sympathischen Schieber kennen, schlägt sich mit Schwarzmarkthändlern und Reaktionären herum, sucht Arbeit und vor allem etwas zu essen und findet schließlich seine „Traumfrau“.
Dieser erste Versuch der Deutschen, nach dem Krieg über sich selbst zu lächeln, hatte besonders im Ausland Erfolg. Als erster und lange Zeit einziger deutscher Nachkriegsfilm erhielt er den Hauptpreis eines großen Festivals („Silberner Löwe“ in Venedig, 1949). Die „Neue Zürcher Zeitung“ schrieb: „Dieser Film ist voller Pointen, aber alle haben die Form von Tränen.“

Deutschland 1948, Regie: Robert A. Stemmle